Nachdem mir auf beiden 2m Geräten die Endstufen abgeraucht sind (wodurch auch immer, und sie warten auf Reparatur), habe ich mal für 70cm eine kleine Groundplane zusammen gebastelt.
Material:
- 1 x Messingrohr (Baumarkt)
Länge: 1000mm
Durchmesser: 4mm - 1 x SO239 Buchse mit Anschraubflansch
- 4 x Ringösen als Quetschverbinder (Baumarkt Autozubehör)
- 4 x M3-Schrauben 15mm
- 4 x M3-Muttern
- 4 x Federscheiben passend für M3
Zunächst aus der Messingstange fünf gleiche Stücke mit einer Länge von jeweils 173mm absägen und entgraten.
Vorbereitung der Radials
Jetzt von den Ringösen die Isolierungen entfernen und die Kabelaufnahme soweit zusammenquetschen, bis diese in jeweils in eine Messingstange eingeschoben werden können. Es sollte nur noch der Ring herausschauen, so dass die Ösen auf 45° abgebogen werden kann. Der Winkel der Radials bestimmt später den Fußpunktwiderstand. Nun wird die Öse eingelötet. Achtung, es wird sauheiß!
Strahler
Wenn die vier Radials fertig gelötet sind, können wir nun den eigentlichen Strahler auf die SO239-Buchse direkt an den Innenleiter löten.
Zusammenbau
Jetzt können die Radials an den Flansch mit den Ringösen angeschraubt werden. Die Groundplane ist somit eigentlich fertig und kann mit einem Funkgerät verbunden werden. Hält man sich an die angegebenen Maße, sollte bereits eine Standardanpassung vorhanden sein. Natürlich sollte man mit mindestens einem SWR-Meter kontrollieren. Anpassungsmöglichkeiten ergeben sich durch Längenanpassung der einzelnen Stäbe (Strahler und Radials) und durch Verändern des Winkels der Radials. Hinweis: diese 4mm Messingstäbe sind hohl und haben einen Innendurchmesser von 2mm (!), so dass man 2mm Messingstäbe (ebenfalls im Baumarkt gleich neben den 4mm Stäben) hineinschieben kann. Damit wäre sicher das Verlängern auf ca. 35cm für das 2m-Band möglich.
Die Groundplane habe ich in meinem provisorischen Shack mit einem Kabelbinder an die Decke gepinnt und hat bei mir auf Anhieb mit funktioniert.
Man kann sicher noch das Ganze mit einer BNC-Flanschbuchse (für höhere Frequenzen) durchführen und/oder mit einem RG213-Kabel (weniger Dämpfung) möglichst hoch nach draußen bringen. Dazu sollte man aber die Enden der Stäbe verschließen die Buchse entsprechend z.B. mit Heißkleber vor dem Wetter schützen.
Also, sobald das Ding draußen ist, mach ich nochmal ein Foto :-)
Und nun ist die Spinne draußen. Und es sind zwei Bilder geworden…
Übrigens hab ich festgestellt, dass durch diesen Aufbau das SWR sich in der Frequenz weit unter 430 MHz verlagert hat. Ein weiteres SWR von 1,1 findet sich bei 438 MHz. Das kommt dem Repeater-Betrieb bei Sendefrequenzen um 431 MHz nicht grad entgegen. Dort liegt das SWR etwa bei 1,8. Also könnte man noch ein paar Millimeter kürzen.
Aber ich nenn das immer noch ein Provisorium, das Ding ist zumindest erstmal draußen…
Und nun viel Erfolg und Spaß beim Nachbau mit einem Dank auch an den Bastelbunker!
Danke, der Nachbau war erfolgreich – bisher größte empfangene Entfernung: 268km