Nach den Angaben aus dem Bastelbunker habe ich mir aus RG-58 Kabelresten eine J-Antenne für 2m/70cm zusammen gewerkelt. Dauer insgesamt weniger als 2 Stunden – wenn man die Tasse Kaffee nebenher mit einbezieht…
Hier der 35mm Stub am Speisepunkt der Antenne. Weil grad keine BNC-Buchse zur Hand war, habe ich das Antennenkabel testweise direkt angelötet.
Die Antenne funktionierte auf Anhieb. Leider fehlen mir (noch) die Messgeräte, um auch das SWR messen zu können. Jedoch hat diese Konstruktion einen Mehrgewinn von 3-4 S-Stufen gegenüber dem Gummipüppel auf der Handfunke am Standard C500.
An dieser Stelle ein Dank an den Bastelbunker, dem ich hier gerne einen Link widme: http://der-bastelbunker.blogspot.de/2012/05/2m70cm-koaxial-duoband-portabelantenne.html
Mittlerweile ist die Antenne (das Stück Kabel) auf ein SWR bei 145,000 MHz auf 1,2 angepasst. Hier die Prozedur. Bei einer Sendeleistung von 30 Watt wird der Stub schon ganz schön warm. Dadurch, dass am Speisepunkt durch das Kurzschließen des Innenleiters mit dem Abschirmgeflecht ein realer Widerstand von nahezu 0Ω (Z=50Ω) vorherrscht, fließt naturgemäß schon ein recht hoher Strom durch das Stückchen Kabel. Möglicherweise kennt jemand Jemanden, der die Temperaturfestigkeit des RG-58 bei entsprechenden Leistungen ausrechnen kann. Ich müsste jetzt in meiner Formelsammlung kramen*. Bitte hier gerne posten. Ich verlasse mich da aber mal auf meine Sinne und lasse es einfach nicht zu heiß werden, zumindest so lange, wie dieses Gebilde bei mir unter der Zimmerdecke hängt.
*hab gekramt:
Bei einer Leistung von 30W und einem (angenommenen) Widerstand von 0,5Ω fließt ein Strom von etwa 7,7A. Dies ist aber lediglich die Gleichstromkomponente! Und jetzt kommen die Wechselstrom-Experten…
Dielekrikum geschmolzen
Nun habe ich nach einem längeren QSO mit einer HF-Leistung von etwa 25 Watt auf 145,5 MHz den Stub zum Schmelzen gebracht. Während der Durchgänge kletterte das SWR von 1,0 auf etwa 2,5. Nach dem QSO hab ich zunächst den Schrumpfschlauch aufgeschnitten und staunte nicht schlecht, wie das Dielektikum des RG-58/U geschmolzen ist. Der Kurzschluss, der auf dem Stub gelötet war ist nun von Kunststoff umhüllt. Dadurch änderte sich natürlich die Anpassung. Die Folge davon ist dann der chaotische Anstieg des SWR. Wie der Stub ursprünglich aussah, ist oben im Bild zu sehen.
Auf eine Nachfrage beim Bastelbunker bekomme ich den Hinweis auf meine Kürzung des Stubs. An dieser Stelle einen Dank. Den Stub fertige ich nun noch einmal an und werde das Gebilde prüfen..
Ein OM aus der Nachbarschaft hat diese Antennen nach den Plänen einfach mal nachgebaut und Probleme bei der Anpassung auf 70 cm gehabt – so wie ich. Er hat dazu am Ende der ersten Ummantelung von der Abschirmung gegen den Innenleiter einen Kondensator mit einem Wert von 2,2 pF geschaltet. Damit ließ sich dann seine Konstruktion auch auf 70 cm einigemaßen anpassen.
Nachtrag (17.11.2014)
Ein weiterer OM hat zu dieser Antenne noch ein paar Recherchen angestellt und mich darüber in Kenntnis gesetzt. Offensichtlich kommt die ursprüngliche Bauform von Frank Bremer, PA0FBK. Er beschreibt hier seine Versuche und den Aufbau. Nachzulesen ist das unter http://www.qsl.net/pa0fbk/hampage_uk.htm#coax.
Auch DL8KDL hat sich mit dieser Antenne beschäftigt. So hat er sie nicht nur nachgebaut, sondern sogar analysiert und simuliert. Auf seiner Internetseite versucht er die Vorgänge nachzuvollziehen und präsentiert seine Resultate. Dort befinden sich auch noch weitere Literaturhinweise.
http://www.dl8kdl.de/projekte/antennen/pa0fbk-2m-70cm-antenne
http://www.dl8kdl.de/projekte/antennen/pa0fbk-antenne-entmystifiziert
Wer noch tiefer in die Materie von sog. Open Sleeve Antennen einsteigen möchte, ist mit dem folgenden Dokument von Li und Gan gut bedient:
https://www.jpier.org/issues/reader.html?pid=0509031
*hoax !*
beim wechselstrom kannst du das NIE berechnen, da dieser mal hier (sinus-minus) und mal sinus-plus ist, also wechselt er so häufig, das dass menschliche auge dieses nicht verfolgen kann ;-) lass es besser, ansonnsten ist dir ein besuch bei augenarzt fällig, der dir dann eine neue brille mit glasbausteinen verschreibt HI !
(nicht ernst nehmen !)
Servus Micha,
ist notiert… ich sag den Termin wieder ab
allerdings berechnet man (nicht ich) den Strom und damit auch die Leistung, sowie deren Real- und Blind-Rs, -Cs und -Ls zu jedem Zeitpunkt der Sinuskurve. Fordern Sie uns nicht heraus, lieber OM… (hi)
Mit Interesse verfolge ich diese Version einer Duoband-J-Antenne.
Auf der obigen Adresse (http://wendel.org.de.com) ist unter Amateurfunk ein Link zu meiner Version einer Duoband-J-Antenne, die ich 2008 entwickelt und publiziert habe. Meine Version dürfte keine Temperaturprobleme dieser Art aufweisen, da sie auch Messingröhrchen aufgebaut ist. Inzwischen findet man im neuen Rothammel ebenfalls einen Hinweis auf meine Version. Vielleicht probiert ihr die einmal aus!
55 73
DO1AHW,
Andreas
Vielen Dank für Dein Interesse. Ich habe Deine Veröffentlichung angeschaut, die ja nicht ganz dieser Version entspricht, aber auch interessant erscheint.
Der Sinn dieser Antenne war ja, dass man sie in ein relativ dünnes PVC-Rohr von 16 oder 20 mm unterbringen könnte um sie auch wetterfest nach draußen bringen zu können. Leider habe ich mich damit noch nicht weiter beschäftigt. Für 2m habe ich eine noch nicht hier veröffentlichte Version einer J-Antenne aus 240 Ohm mit sog. UKW-Kabel unter die Zimmerdecke gehängt, die allerdings lediglich eine Monoband-Version ist.
Lass uns dranbleiben!
73 Carsten
Hallo, admin,
meine stationäre Version einer Duoband-J-Antenne habe ich 5 Jahre im Garten betrieben, dabei war sie ebenfalls in einem Kunststoffrohr auf einem Fahnenmast versteckt. So war sie für die meisten Passanten überhaupt nicht als Antenne zu erkennen. Und sie war absolut wetterfest.
Heute habe ich sie durch eine Innenraumantenne ersetzt, weil irgendwann missgünstige Nachbarn doch Wind von der Antenne bekommen hatten und mit kriminellen Aktivitäten drohten…
Naja, zufrieden mit meiner Antenne bin ich, es war aber auch ein Stück neue Konstruktionslust entstanden, sodass ich weiteren Konflikten aus dem Weg gegangen bin und lieber eine neue Antennenidee erfolgreich umgesetzt habe – ebenfalls duoband-fähig.
55 73
DO1AHW,
Andreas
Hallo, da die Transformationsleitung / Stub aus RG58 besteht ergibt sich ein SWR von ca. 50 (Einspeisung am Ende der Lambda/2 ca. 2500 Ohm / 50 Ohm Koax).Das ist schon extrem hoch und ergibt eine zusätzliche Dämpfung durch das SWR. Ich habe das mal nachgebildet und 2 Transformationen Back-to-Back geschaltet, also am Transformationspunkt miteinander verbunden. Somit konnte ich am Eingang und Ausgang mit 50Ohm-Meßtechnik arbeiten.Das Ergebnis waren ca. 6dB Dämpfung, diese müssen nun durch 2 geteilt werden, da ja 2 Transformationen zusammengeschaltet wurden. Also kommt man auf 3dB je Transformations-System.Bei 30 oder 50W ist es verständlich, dass es HEIß wird…..Lösung hierfür ist ein 300 / 240 Ohm Bandkabel zu verwenden. Das ergibt ein SWR von ca. 8 und somit wesentlich geringere Verluste, was sich in der Praxis auch verifizieren ließ.
Eben diese nachgebaut hier auf dem Schiff in SV8.
2m ist bei 1.5 / 70cm voll daneben.
Habe Speisung auch RG58 ca 5m.
Dann die Speisung ca 2cm verkürzt, und das 70cm ändert sich um Welten.
Werde nun den Antennenfuss richtig erden, mal sehen was passiert, denn wenn die Länge des Speisekabels so kritisch ist ist es ein Teil der Antenne, was nicht sein sollte.
Hallo Leute,
SWR ist nicht alles ! – Aber hin und wieder musz man es schon beachten. Insbesondere bei Koaxkabel-Konstruktionen. U.a. eben auch
weil dort die Daempfung insgesamt durch das SWR “vervielfaelltigt” wird. – Bei der J-Antenne dient ja das Koax eben nicht nur zur Speisung
ansich sondern auch zur Transformation des ansich hochohmigen Speisepunkts. Grundsaetzlich funktioniert die Physik (IMMER) – aber sie
laesst sich nicht austricksen sondern nur (im besten Fall auch intelligent) nutzen. Von daher sehe ich persoenlich eine Transformation mittels Koaxkabel zwar mechanisch schnell umzusetzen, aber eben als Gesamtloesung nicht als die intelligenteste an ! – Uebrigens liegt da auch “der Hund begraben” bzgl des oefters beobachteten hohes SWRs auf 70cm: bereits kleine LAengenaenderungen sind auf 70cm natuerlich auf die Wellenlaenge bezogen schon grosse Aenderungen und so bewirken natuerlichn auch kleine Aenderungen grosze Unterschiede des gemessenen SWR’s !
Da gefallen mir die TRansformationen mit der klassischen 2-drahtleitung doch viel, viel besser, denn da sind die Verluste systembedingt
auch bei hohem SWR niedrig. Ich wuerde fuer derartige Antenne IMMER 240 / 300 oder 450 Ohm Zwillingsleitung nutzen. Allerdings, das
musz erwaehnt sein, ist die dann recht empfindlich gegen Belag aus Naesse (Regen oder Schnee) und gehoert deshalb in ein Kunststoffrohr, idealerweise bspws. durch kleine Stueckchen aus Schaumgummi oder aehnlich konstruiert moeglichst zentrisch gefuehrt. Das alles laesst sich ansich genauso simpel herstellen wie die Koaxkabelgeschichte und wenn man absolut keine ehemalige UKW-Bandleitung mehr erstehen kann, dann geht das natuerlich auch mit der neu zu kaufenden wireman oder aehnlicher leitung.
ICH wuerde sogar den Strahler dann aus separatem Material erstellen und nicht – wie oft propagiert – die eine HAelfte der Zwillingsleitung wegpitschen. Bspws. liesze ich auch ein Schweissdraht als Strahler verwenden.